Mit allen Sinnen

Aufgabe: Beschreibt eine Umgebung und sprecht dabei alle Sinne an.

Geschichte: Die Höhle lag im düsten Zwielicht. Der Gang war gehauen aus rauem, scharfkantigen Stein.
Plitsch… Plitsch… Plitsch…
Leise tropfte das Wasser über die Steine auf den Boden und floss in kleinen Rinnsalen davon. Die Steine fühlten sich glitschig und kalt an, haten sich aber das scharfkantige bewahrt.

Aus der Höhle roch es dumpf und muffig, nach altem Wasser und vergangenem Schweiß, den Lampen der Bergarbeiter und dem Pulverdampf der Sprengungen, dazu die unverwechselbare Note von frischem Urin.

Vom Höhleneingang kam ein dünner Lichtstrahl in Gesellschaft eines leisen Windhauches. Das Licht erzählte von Wärme und Spaß, lustigen Wanderungen durch den Wald mit einem gepfiffenen Lied auf den Lippen und der Aussicht auf ein gutes Mahl im Gasthaus, 3 Meilen die Straße runter.
Der Windhauch wandte sich entsetzt ab und floh aus der muffigen Düsternis.

Die Felsen wussten nichts davon. Sie lagen einfach da, gehauen und geschändet durch gierige Hände, verträumten sie die Ewigkeiten, versuchten den Schmerz nicht zu fühlen, wartend auf das ewige Höllenfeuer.

Eine Hand strich langsam über die Felsen, spürte die Kälte und Nässe. Fingerkuppen strichen über Tropfsteine und fanden ein letztes, kümmerliches Moos.
Der Fuß tastete sich zögernd voran, fand zielsicher die tiefe Pfütze und zog sich nass tropfend schnell wieder zurück.
Die Augen starrte wie gebannt in das Zwielicht, darauf hoffend es würde reichen für weitere Details aber je angestrengter sie starrten desto mehr Trugbilder zeigten sich: Aufsteigender Dampf, Geister, die bösen listigen Augen der Raubtiere die wohl hinten in der Höhle lauern mochten.

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